Beispiel meiner Arbeit

Der Biedermeier-Sekretär nach vollendeter Restaurierung
Der Biedermeier-Sekretär vor der Restaurierung

Biedermeier-Sekretär

Restaurierung eines mit Nussbaum Sägefurnier belegten Biedermeier Sekretärs um 1810 / 1815

Geschichte des Objektes

Jedes Objekt besitzt seine eigene Geschichte, von der Entstehung über die verschiedenen Aufbewahrungsorte mit ihren jeweiligen Modestilen bis hin zum Ist-Zustand, in dem es sich uns präsentiert.

Bei diesem Möbelstück zeigen sich frühere Überarbeitungsmaßnahmen, wie eingesetzte Furnierbereiche oder das nachträgliche Anbringen von weißen Ziehgriffen und Schlüsselschildern im Bereich des Schlüssellochs.

Gebrauchsspuren und Schäden

Der furnierte Sekretär besitzt eine schöne Alterspatina, diese zeigt sich an Druckstellen sowie an Kratzern im Furnier wie auch an Abnutzungsspuren und Gebrauchsspuren von beweglichen Teilen des Sekretärs.
Einige Furnierausbrüche, vor allem im Bereich der Bodennähe, belegen das lange Bestehen des Möbels und die damit verbundene Nutzung im Lebensalltag. Auch stark abgelaufene Schubladenseiten mit den dazugehörigen ausgelaufenen Laufleisten weisen auf einen regen Gebrauch der einzelnen Schubkästen hin. Neben diesen konstruktiven Spuren ist eine stark verblichene, zum Teil ausgedünnte Schellack-Oberfläche sichtbar.

Restaurierungsmaßnahmen

Alle konservatorischen und restauratorischen Maßnahmen werden reversibel durchgeführt, um dadurch Objektschäden zu vermeiden und zugleich zukünftige Maßnahmen an dem historischen Objekt zu ermöglichen.
Fehlende Elemente werden rekonstruiert, Furnierfehlstellen passend zu den Umgebungsflächen ergänzt. Partiell substanzgeschädigte Holzbereiche werden mit einem Holzfestigungsmedium gefestigt.
Nachträglich angebrachte Applikationen wie die weißen Ziehgriffe und Schlüsselschilder werden, da sie dem Erscheinungsbild der Entstehungszeit nicht entsprechen, abgenommen.

Ergebnis

Nach dem Abschließen der Maßnahmen zeigt der Sekretär ein homogenes Erscheinungsbild. Alle Furnierfehlstellen wurden mit passendem Furnier ergänzt. Konstruktive Schäden wie die abgenutzten Laufflächen der Schubkästen wurden behoben und somit die ordnungsgemäße Funktionalität wiederhergestellt. Die fehlenden Schlüssel wurden für die einzelnen Originalschlösser nach historischen Techniken neu angefertigt und individuell auf die originale Schließmechanik eingepasst. Eine Gesamtreinigung mit einem exakt auf die vorhandene Oberfläche abgestimmten Reinigungsmedium, sowie die anschließende Schellack Politur unter Bewahrung der Originalpatina schließen die praktischen Maßnahmen am Objekt ab.